Heidelberger Weindorf 2023
Perkeo auf Weinglas abgebildet
Andrang bei der Eröffnung auf dem Karlsplatz

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Karla Sommer von der RNZ schreibt:

Nur einen Tag nach dem Heidelberger Herbst lockte schon das nächste Fest in die Altstadt. Unterhalb der prächtigen Kulisse des Schlosses, verwöhnt von mildem Wetter, glänzte am Montag das weiße Weindorf im Sonnenschein. Schon zwei Stunden vor der offiziellen Eröffnung mit der Heidelberger Weinkönigin Larissa und Perkeo, dem berühmtesten Weintrinker der Stadt, hatten sich rund um den Karlsplatz zahlreiche Besucher versammelt. Bei den meisten funkelte der erste Wein in den stilvollen Gläsern, die eigens für die Veranstaltung kreiert wurden. Fünf Heidelberger Weingüter – Bauer, Clauer, Clauer de Chant, Klein und Winter – sowie die französische Partnerstadt Montpellier sind mit einer Auswahl ihrer Weine bis 15. Oktober auf dem Karlsplatz vertreten. Kulinarisch abgerundet wird das Angebot durch „Tischlein deck dich“ mit Speisen wie einer Winzerplatte, Handkäse mit Musik, Flammkuchen und weiteren regionalen Spezialitäten.

Marketingchef Mathias Schiemer und Bürgermeisterin Stefanie Jansen freuten sich bei der Eröffnung über die große Resonanz zu Beginn der 14 Weindorftage. „Ein Ereignis jagt das nächste“, nahm die Bürgermeisterin Bezug auf den kurz vorausgegangenen Herbst. Perkeo, alias Thomas Barth, gefiel das bestens, schließlich liebt er den Wein und ist „deshalb bei diesem wunderschönen Wetter gern vom Schloss herunter gekommen“. Und auch die Weinkönigin freute sich darüber, dass der Heidelberger Wein hier so attraktiv präsentiert wird. Bevor Perkeo mit „Proschd denn“ den Startschuss gab, ging der Dank von Mathias Schiemer an sein Team und die anderen fleißigen Helfer, die in der Nacht auf den Montag alles aufgebaut hatten. Bis zur Sperrstunde um 21 Uhr saßen dann zahlreiche Menschen beisammen und kamen an den langen Tischen bei der Begutachtung der Weine miteinander ins Gespräch, so etwa bei einem Chardonnay vom Weingut Winter mit „Kraft in der Nase und auf dem Gaumen aromatisch und fruchtig“, wie Hans Christian Winter ihn klassifiziert. Als eher exotisch entpuppte sich der Cuvée Christine vom Weingut Bauer. Riesling und Muskateller zusammen ergeben bei diesem „Experiment eine coole Kombi“, so Andreas Bauer. Er klassifiziert ihn als „aromatischen Sommerwein“. Hans Clauer de Chant setzt auf Tradition. Seine trockene Auxerrois Spätlese entsteht aus Trauben von alten Rebstöcken „unter Nutzung von natürlichen Prozessen“. Herausgekommen ist ein Wein „mit fruchtigem Aroma bei geringer Säure“, so der Rohrbacher Winzer.

Selbst 15 überzeugten Biertrinkern aus Regensburg schmeckte der Heidelberger Wein. Immerhin 20 Flaschen hätten die jungen Männer, die auf einer Junggesellen-Tour sind, getrunken, erzählen sie der RNZ. Eine Gruppe von sechs Weintrinkern findet nicht nur das Wetter toll, sondern auch den ausgeschenkten Sauvignon blanc, den Muskateller und den Rosé. Dass das Weindorf so kurz nach dem „Herbst“ stattfindet, finden sie nicht schlimm. Sie stören lediglich die langen Schlangen vor den Weinständen, die sich aber schnell auflösen, und dass der Wein nicht ganz nach ihrem Geschmack gekühlt ist.

An den folgenden Tagen präsentieren sich die Heidelberger Weingüter jeweils von 14 bis 18 Uhr auf dem Karlsplatz: das Weingut Clauer am 7. Oktober, das Weingut Klein am 8. Oktober, das Weingut Winter am 14. Oktober und das Weingut Clauer de Chant am 15. Oktober. Das Weindorf ist täglich bis 15. Oktober von 11 bis 21 Uhr geöffnet.