Muss das denn alles sein? Wenn zwei gute alte Freunde für immer gehen. Nachdenkliches von Perkeo Thomas Barth 

 
Zum Tod von Perkeo-Vizepräsident Andreas Ziegler
und Perkeo-Ehrenmitglied Willi Kießer


Anja Kissinger, Willis Tochter, hat dieses Foto mit Tränen kommentiert:
"Wenn der Hauptdarsteller in den Hintergrund tritt und die Nebendarsteller in den Vordergrund.
Das Foto sagt ohne Worte so viel aus!"'

Ich möchte aber diesem Bild noch etwas hinzufügen:

Muss das denn alles sein?

Schon wieder hat uns ein guter Freund verlassen. Ein Mitstreiter, ein Engagierter, dem nichts zu viel war und oft als ruhender Pol die Brandung besiegte. Unser Willi war ein Fels aus Granit, er gehörte zu den Menschen die schwer aus der Ruhe zu bringen waren, aber an dem man sich auch mal die Zähne ausbeißen konnte. Wenn er eine Meinung hatte, dann hatte er sie! Das gerade habe ich sehr an ihm gemocht. Er war immer so ehrlich und unaufgeregt, eher ein stiller Zeitgenosse, den man ab und zu einfach mal knuddeln wollte. Sein Gesicht war ein Charakterkopf. Grandios manche Blicke auf der Bühne die seinen verschmitzten Humor durchblitzen ließen.  

Sechszehn Tage nach meinem Vize-Präsidenten wurde nun auch mein Zeremonienmeister plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen. Einfach so ist er nicht mehr da. Wieder muss man erst realisieren was passiert ist. Wiedermal laufen viele bittere Tränen über die Wangen und wiedermal wird man sehr nachdenklich und summt das Aschermittwoch-Lied: „Wie schön es auch sei – jetzt ist alles vorbei!“

Freunde die einem jahrzehntelang in der Fastnacht begleitet haben, die da waren wenn man sie brauchte, denen nichts zu viel war, die große Freude daran hatte unser geliebtes Brauchtum Fastnacht mitzugestalten, sind einfach von der Bühne des Lebens gegangen. Nur noch auf Bildern kann man sich die gemeinsamen, schönen Erinnerungen anschauen und in den Gedanken die gemeinsame Zeit wieder aufleben lassen. Erinnerungen werden aufgerufen, die man fast schon vergessen hatte und Dankbarkeit kommt auf, dass man sie gemeinsam erleben durfte.

Warum frage ich mich. Warum jetzt? Warum er! Warum so früh und warum so plötzlich. Antworten kann ich keine finden. Nur Trost im Glauben die alten Weggefährten irgendwann, wo auch immer es sein mag, wieder zu treffen. Jetzt sind sie dort wo wir alle auch einmal hin müssen, ohne Ausnahme, früher oder später und dort machen wir einfach da weiter, wo wir zusammen aufhören mussten. In der Hoffnung vereint, dass am Aschermittwoch des Lebens nicht alles vorbei ist!

Im stillen Gedenken an zwei großartige Mitstreiter,
im tiefsten Mitgefühl für die Hinterbliebenen

Perkeo Thomas Barth
Präsident

Perkeo Thomas Barth

Präsident der Perkeo-Gesellschaft Heidelberg 1907 e.V.

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