RNZ Interview mit Perkeo

Holger Buchwald von der RNZ im Gespräch mit Thomas Barth über die Fastnacht im Fernsehen

 

Halbseitiges Interview vom 11.02.2021 in Perkeos Lieblingszeitung: Der RNZ
"Das war die längste Prunksitzung meines Lebens"

 Perkeo kommt sogar im Corona-Jahr richtig in Stress - Im Wohnzimmer hat er ein kleines Fimstudio aufgebaut - Im nächsten Jahr heißt es: "Maskierung unerwünscht"

 

Trübsal blasen, Ruhe finden: Das alles ist für "Perkeo" Thomas Barth derzeit so gar kein Thema. Größtenteils im "Homeoffice" versucht die Galionsfigur der Heidelberger Fastnacht die Narren in der Region trotz Corona, Ausgangssperre und ausgefallenen Prunksitzungen zu bespaßen ­und humorvoll über die Corona-Hygieneregeln aufzuklären. Warum auch diese Kampagne stessig ist, erklärt er im Telefonat mit seiner Lieblingszeitung.

 

 

 RNZ 11.02.21

 

Perkeo, darf ich Dich kurz stören?

Klar doch. Ganz kleinen Moment, ich mach kurz den Fernseher aus. Ich schaue mir gerade die Beiträge der Kollegen von der Badisch-Pfälzischen Fastnacht auf Youtube an.


Wie geht es Dir?

Ich bin echt ein bisschen fertig vom Wochenende. Am Samstag habe ich bis um Mitternacht an den Moderation-Clips für die Sitzung des Heidelberger Karneval Komitees gearbeitet, die am Donnerstag übertragen wird. Und am Sonntag musste ich gleich um 9 Uhr in Frankenthal sein, wo die SWR-Prunksitzung für die Badisch-Pfälzische Fastnacht aufgezeichnet wurde. Von 11 bis 19 Uhr, das war die längste Prunksitzung meines Lebens. Im Fernsehen dauert sie aber nur zwei Stunden.

 

Mit welchem Beitrag bist Du dort zu sehen?

Es geht um die Fastnacht allein daheim. Ich hetze ein bisschen über die Ausgangssperre, die aber blöderweise ja am Donnerstag schon aufgehoben wird. Und dann gebe ich noch der Annegret Kramp-Karrenbauer Sprachunterricht, damit sie „Leberworschd“ und „Griebeworschd“ sagen kann.

 

Apropos Leberwurst: Alle legen im Homeoffice an Gewicht zu. Gilt das auch für Dich?

Gottseidank nicht. Ich habe aber auch nicht abgenommen. Damit geht es mir aber immer noch besser als manch einem Kollegen. Ein Vizepräsident einer Vereinigung in Frankenthal hat mir gesagt: „Wir drehen im Format 16:9.“ Da musste ich zu ihm sagen: „Wenn Du dabei bist, sind es 32:18.“

 

Kein Wunder nimmst Du nicht zu, Du hetzt ja von Termin zu Termin. Radio, Fernsehen, Internet. Perkeo gibt es in diesem Jahr auf allen Kanälen

Es ist stressiger als sonst, dabei hatte ich gedacht, Fastnacht fällt in diesem Jahr aus. Aber es macht auch Spaß. Für die langen Texte meiner eigenen Videos habe ich mir sogar einen Teleprompter gebaut, mit einer Bastelanleitung aus dem Internet. Die langen Texte bekomme ich in der kurzen Zeit ja nicht mehr in den Kopf rein. Aber nach so einem Drehtag wie gestern fällt man erst einmal in ein Loch. Auf der Bühne war es lustig. Wir hatten sogar einen Elferrat aus Pappkameraden. Der war genauso lebendig wie sonst auch.

 

Eine Zeit lang gab es jede Woche ein neues Video auf Facebook „Schee, dass ihr wieder do seid“, werden die Zuschauer begrüßt. Dürfen wir noch einmal mit etwas rechnen?

Wann soll ich denn die Videos machen? Allein für die Sitzung des HKK habe ich fünf oder sechs Videos gedreht.

 

Ich dachte, Du musst da nur moderieren.

Ich stell mich doch nicht einfach als Ansager hin. Lieber zeige ich den Leuten, wie ich meine Haarspitzen selbst schneide oder mir Locken drehe. Bei einem Video trete ich in drei Kostümen auf, einmal als Perkea.

 

Wo hast Du gedreht?

Ich habe mir ein eigenes Studio aufgebaut, hier in meinem Wohnzimmer. Greenscreen hin – und fertig.

 

Wie sehr vermisst Du den direkten Kontakt zum Publikum?

Sehr, wobei bei den Dreharbeiten in Frankenthal ja die Kollegen im Publikum waren. Das war dann aber auch wieder komisch. Auf einmal gab es Reaktionen, Lacher, die man gar nicht einkalkuliert hatte.

 

Am Dienstag um 14.11 Uhr würde er starten, der große Heidelberger Fastnachtszug. Wie wirst Du diesen Tag begehen?

Ich lauf einmal die Bergheimer Straße und die Hauptstraße durch. (lacht) Spaß beiseite, ich muss ganz normal arbeiten. Als Thomas Barth, nicht als Perkeo.

 

Alles andere fällt auch aus: Geldbeutelwäsche, Heringsessen am Aschermittwoch.

Es gibt „Hering to go“, für mich eher Wurstsalat. Ich bin nicht so der Fischfan, mag eigentlich nur Fischstäbchen.

 

Holst Du nächstes Jahr alles nach, was Du in diesem Jahr verpasst hast?

Natürlich hoffen wir auf ein normales Jahr und verpflichten jetzt schon Künstler für die Kampagne 21/22. Aber eines muss man auch sagen: die Gesundheit ist am Wichtigsten. Es gibt Schlimmeres als wenn in einem Jahr einmal die Fastnacht weitgehend ausfällt.

 

Wie wäre es im nächsten Jahr mit einem Maskenball?

Auf keinen Fall. Wenn einer mit einer Maske kommt, fliegt er raus. Und auf unsere Plakate schreiben wir zum allerersten Mal: „Maskierung unerwünscht“.

Perkeo-Online

Online Redaktion Perkeo-Nachrichten.

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